Tages-Symposion zum Gedenken an Dorothee Sölle anlässlich des 20igsten Jahrestages ihres Todes zum Thema: » Mystik und Widerstand als „Nein zur Welt, wie sie jetzt ist“ «

15. April 2023 - 10:30 Uhr
Evangelisches Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin
Referent: Dr .A. Messmann und Rüdiger Sünner

Dorothee Sölle (1929 – 2003), Theologin, Mystikerin, Schriftstellerin und Feministin, gehörte zu den bedeutendsten Theologinnen und spirituellen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Die Mystik verstand sie als das antiautoritäre Element in jeder Religion und zugleich auch als Medium im Widerstand gegen die westlich kapitalistische Welt. Geschult durch die Theologie der Befreiung in Südamerika wurde sie zu einer weltweit bekannten, leidenschaftlichen und unbequemen Streiterin für eine bessere Welt. „Gott ist schwarz und weiblich“ – mit dieser neuer Gottesformel brach sie mit den Normen tradierter Gottesbilder und nahm Partei für eine Welt, in der vor allem die Ausgegrenzten und Benachteiligten zu ihrer Würde und ihrem berechtigten Widerstand finden sollten.

 Annäherung:

Kennenlernen von D. Sölles Grundthesen zur „Theologie der Zukunft“ im Kontext der Forschungsreihe zum „Roten Buch“

10.30h – 14.00h

Im Rahmen der Forschungsreihe: „Das Rote Buch und die Metamorphose der Welt“ wird mit dem Kapitel des „Heldenmords“ aus dem „Roten Buch“ die radikale Loslösung vom Zeitgeist thematisiert. Im Fokus stehen dabei die Ideale, mit denen wir uns an das Zeitgeistgeschehen binden. – Zu Beginn der Sitzung wird – wie immer – eine Übersicht über den Stand unserer bisherigen Erkundungsreise gegeben. Unsere Forschergruppe ist eine offene Gruppe; daher sind neue Interessenten jederzeit herzlich willkommen.

Dr. Alfred Messmann stellt die Kerngedanken folgender Werke von D. Sölle vor: „Ein Volk ohne Vision geht zugrunde“, „Mystik und Widerstand“ und „Leiden“ (mit Thesen von Reinhart Kroeber).

Arbeitsgruppen im Anschluss zu der Frage: Was sagt uns ihre Theologie heute?

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Mittagspause                            14.00h – 14.30h
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Vertiefung:

durch den Film von R. Sünner mit dem Titel: „Mystik und Widerstand“    14.30h – 16.00h

Rüdiger Sünner, der Regisseur schreibt dazu:

»Die Religion des dritten Jahrtausends wird mystisch sein oder absterben«, lautet einer von D. Sölles berühmten Sätze. Als zeitgemäße Spiritualität konnte sie sich nur eine individuelle Gotteserfahrung jenseits von blind übernommenen Traditionen vorstellen. …. Mystik und Widerstand ‒ so Sölles Entdeckung ‒ müssen keine Gegensätze sein: gerade die Erfahrung des »göttlichen Funkens« kann ein Impuls für soziales und politisches Engagement werden. – Regisseur Rüdiger Sünner begibt sich auf eine filmische Reise auf den Spuren einer großen Frau. Laufzeit: 1 Stunde und 10 Minuten.

Austausch:
In einer offenen Runde über D. Sölles Leben und Werk
in Anwesenheit des Regisseurs. Moderation: Dr. Alfred Messmann.    16.00h – 18.00h

Mit einem Umtrunk im Anschluss                                                                    – 19.00h

Zu den Personen:

Dr. Alfred Messmann: Studium der Erziehungswissenschaft. Ausgebildet in Kommunikations -Psychologie und der Prozessarbeit nach A. Mindell (in Fortsetzung der Psychologie C. G. Jungs). Ehemaliger Dozent an der HDK Berlin. Seit 1995 tätig als selbständiger Coach und psychologischer Begleiter für Tiefenprozesse. Autor zahlreicher Aufsätze zu Psychologie und Kunst, ist im Vorstand der C. G. Jung Gesellschaft Berlin und Leiter der Forschungsreihe zum „Roten Buch“.

Dr. Rüdiger Sünner, 1953 in Köln geboren, studierte Musik, Musikwissenschaften, Germanistik und Philosophie. 1985 promovierte er über die Kunstphilosophie von Theodor W. Adorno und Friedrich Nietzsche. Anschließend studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Er ist Autorenfilmer aus Berufung.

Kostenbeitrag:  20/15/12 €  (Gäste/Mitglieder/Studierende und Erwerbslose)