C.G. Jung Gesellschaft Berlin
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»Tanz und Transformation — Zur Geschichte des Tanzes und der modernen Tanztherapie «

27. April 2024 - 15:00 Uhr
Evangelisches Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin
Referent: Maria-Luise Oberem

Unsere Referentin schreibt dazu:
Ein frühgriechischer Schöpfungsmythos erzählt von der Göttin Eurynome, die tanzend den Kosmos gebar.
Von Sokrates hören wir: „Ich tanze, weil kein Teil meines Leibes ohne die Erfahrung der religio bleiben soll“.

„Tanz ist die älteste und elementarste Form der spirituellen Äußerung, er ist Magie als getanztes Ritual“, erfahren wir von Heide Göttner-Abendroth (Am Anfang – die Mütter).
Seit Beginn der Menschheit haben wir Menschen getanzt: in Kreis- und Reigentänzen kommen wir auch heute noch zusammen, um die rhythmischen Wandlungsphasen des Lebens in der Natur und in unserem persönlichen Leben zu begleiten.
Aus den frühen Ackerbaukulturen existieren über 400 Abbildungen, in denen Tanz als ältestes und sich wiederholendes Thema frühzeitlicher Kunst erscheint. Yosef Garfinkel (Dancing at the Dawn of Agriculture)
Unseren frühzeitlichen Vorfahren ging es um die Harmonie zwischen dem Mikrokosmos der Menschen und dem Makrokosmos des Universums. Tanzend sorgten sie dafür, dass „die Welt nicht aus den Fugen geriet (…) und das nannten sie Magie. Tanzend vollzogen sie dieselben Bewegungen wie die Gestirne am Himmel, und damit erhielten sie magisch die Welt im Gleichgewicht. Wenn alles mit allem verknüpft ist, darf es keinen Teil geben, der aus dem Tanz der Welt herausfällt – das ist es, was sie erkannten“ Heide Göttner-Abendroth. Tanzend erhielten sie die Welt und unterstützten somit den ewigen Kreislauf des Lebens und seine fortwährenden Wandlungen.

In diesem Vortrag geht es einerseits um die spirituellen Wurzeln des Tanzes, die zentrale Rolle von Tanz in Ritualen und Zeremonien, sowie um Tanz als Kulturträger und Tradierung alten Wissens, als auch um die Entstehung einer neuen Form der Psychotherapie.
Das Berufsfeld der modernen Tanz- und Bewegungstherapie entstand in den 1960er Jahren in den USA, doch ihre grundlegenden Ideen über heilsame Prozesse im Tanz gehen auf eben diese Wurzeln zurück, und das uralte Wissen um die Heilkraft des Tanzes.

Die moderne Tanztherapie versteht sich als psychotherapeutische Anwendung von Tanz und Bewegung und wird als eine Form der künstlerischen Therapien verstanden.
Ihre Entwicklungsgeschichte steht in engem Zusammenhang mit dem deutschen Ausdrucktanz und der Person Mary Wigmans, sowie der Körperarbeit von Elsa Gindler.

Tanz als Ausdruck des menschlichen Erlebens, Tanz als non-verbale Form der Kommunikation und Tanz als Heilungsform sind ihre Komponenten.

Es werden zentrale Themen, grundlegende Prinzipien und Arbeitsweisen der Tanz- und Bewegungstherapie praktisch und theoretisch vorgestellt.
Besondere Aufmerksamkeit wird dabei Mary Whitehouse zukommen. Sie war die erste, die Tanz und Tanzimprovisation mit einer tiefenpsychologischen Arbeitsweise verbunden hat, die sie zunächst movement in-depth nannte. Später entwickelte sie daraus die spezifische Form der Authentischen Bewegung. Tanz und Bewegung galten ihr als Erkenntnisweg: sie nannte ihn das Tao des Körpers.

Teilnahmegebühr 12/10/8 € (Gäste/MItglieder/Studenten und Erwerbslose)

Ort: Evangelisches Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin

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