C.G. Jung Gesellschaft Berlin
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» Tagesseminar zum Gedenken an Ingeborg Bachmann und in Erinnerung an die Bedeutung von I. Bachmann im Werk von Christa Wolf mit einem Picknick zum Semesterausklang «

6. Juli 2024 - 10:00 Uhr
Evangelisches Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin
Referent: Dr. Ingeborg Szöllösi, Dr. Alfred Messmann

Programm

Beate Kortendiek-Rasche (1. Vorsitzende der C.G. Jung-Gesellschaft)

Begrüßung:                                                                                                  10.00 – 10.10 Uhr

Dr. Ingeborg Szöllösi:  Vortrag zum Thema:                                         10.15 – 11.15 Uhr

„Wer hülfe! mir …“ Ingeborg Bachmanns Schmerz

Wer war Ingeborg Bachmann?, so die titelgebende Frage des 2017 erschienenen Versuchs einer Biographie von Ina Hartwig. Seither sind zahlreiche Bücher erschienen. Im letzten Jahr, im Gedenkjahr zum 50. Todestag, kreisten viele „Events“ um diese Frage. Ein Film (Regie: Margarethe von Trotta) und ein Theaterstück (Regie: Fritzi Wartenberg) wollen ebenfalls die große Unbekannte ergründen. Wer war sie? Eine Diva oder ein Aschenputtel, eine Triumphierende oder eine Leidende? – Anhand des 2017 aus dem Nachlass publizierten Buchs »Male oscuro«. Aufzeichnungen aus der Zeit der Krankheit nähert sich Ingeborg Szöllösi dem Werk und der Person der österreichischen Schriftstellerin.
Bachmanns Notate über ihre Träume und deren Fiktionalisierung spielen dabei eine wesentliche Rolle.


Gesprächsrunde I: Moderation: Dr. Jörg Rasche                                  11.15 –12.00 Uhr

Kaffeepause                                                                                                   12.00 -12.30 Uhr


Dr. Alfred Messmann: Vortrag zum Thema:                                          12.30 –13.15 Uhr

Das „Wagnis des Sehens“ eingehen.
Zur Bedeutung der Poetik von Ingeborg Bachmann im Werk von Christa Wolf

Es ist der Anspruch auf Subjektwerdung zur eigenen weiblichen Individuation, den C. Wolf in der Poetik von Ingeborg Bachmann entdeckt und für sich in ihrem Werk integriert: Es ist das Hörbarmachen der weiblichen selbstbewussten Stimme gegen die Enge und Zerstörung der patriarchalen Welt.
Die wirklich tiefgründige Wertschätzung von Bachmann hat C. Wolf jedoch erst im Zuge ihrer Erkrankung 1988 vorgenommen, als sie im Rahmen ihrer Erzählung „Leibhaftig“ ihre Ärztin und Wegbegleiterin durch den Prozess ihrer seelischen Gesundung mit dem Namen „Kora Bachmann“ versieht. C. Wolf imaginierte ihre Ärztin als ihre Tochter, die für sie drei Kompetenzen vereinigte: die Medizin, die Mythologie (dafür steht „Kora“ als Beiname von Persephone) und die Dichtung, repräsentiert durch I. Bachmann. Dichtung erschafft neue Realitäten – hier lebt der Gedanke, den C. Wolf als Vermächtnis aus I. Bachmanns Poetik für zukunftsweisend hält: die Erinnerung an die Utopie als „ein nach vorn geöffnetes Reich von unbekannten Grenzen“.


Gesprächsrunde II: Moderation: Dr. Jörg Rasche                                 13.15 – 14.00 Uhr

Picknick zum Semesterausklang – auch im Gedenken an
„Ingeborg Bachmann und Christa Wolf“                                                14.00 – 18.00 Uhr


um Essensbeiträge wird gebeten – Getränke übernimmt die Jung-Gesellschaft

Zu den Personen:

Dr. Ingeborg Szöllösi
geb. 1968. Studium der Philosophie, der Theater- und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Promotion an der LMU München mit der Dissertation „Das Lebensethos Schopenhauers. Nietzsches Lebensumwertung und Batailles Lebensökonomie“. Journalistische Ausbildung in Hamburg, Publizistin.  – Zu meiner Vita kann hinzugefügt werden, dass neben den bisherigen Publikationen Anfang des nächsten Jahres mein Büchlein „Sören Kierkegaard. Der leidenschaftliche Denker“ erscheinen wird. Geplant ist auch etwas über die beiden oben genannten Frauen, aber das steht noch nicht fest.

Zu meiner Beschäftigung mit Ingeborg Bachmann ist wissenschaftlich hinzuzufügen, dass ich mich in meinem Nebenfach Literaturwissenschaft intensiv mit ihr beschäftigt habe und eine Arbeit mit dem Titel „Das Prinzip Liebe bei I. B.“ geschrieben habe. Persönlich bin ich von ihr und S. de Beauvoir maßgeblich beeinflusst worden. Mein Leben wäre anders verlaufen ohne diese beiden Frauen.

Dr. Alfred Messmann
Studium der Erziehungswissenschaft. Ausgebildet in Kommunikations – Psychologie und der Prozessarbeit nach A. Mindell (in Fortsetzung der Psychologie C. G. Jungs). Ehemaliger Dozent an der HDK Berlin. Seit 1995 tätig als selbständiger Coach und psychologischer Begleiter für Tiefenprozesse, Autor zahlreicher Aufsätze zu Psychologie und Kunst, ist im Vorstand der C. G. Jung Gesellschaft Berlin und Leiter der Forschungsreihe zum „Roten Buch“.

Teilnahmegebühr  12/10/8 € (Gäste/MItglieder/Studenten und Erwerbslose)

Ort: Evangelisches Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin

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