FÄLLT LEIDER AUS!
11. März 2017 - 15:00 Uhr
Praxis Dr. Veronika Veltkamp, Badensche Str. 54, Berlin
Referent: Dr. Manfred Krapp »Das Girl von Ipanema – als Seelenbild«
Fällt leider aus!
»Das Girl von Ipanema – als Seelenbild«
Gesang: Isabela Santos, Klavier: Dr. Manfred Krapp
Zum Vortrag anlässlich des Erscheinens des gleichnamigen Buches schreibt uns unser Kollege Manfred Krapp: »Das Girl von Ipanema« ist die Ikone des brasilianisch Weiblichen, die Rio de Janeiro weltweit zum Inbegriff eines sehnsuchtsvollen männlichen Begehrens machte. Dieser berühmte Bossa-Nova-Song veranschaulicht eindrucksvoll das Ergriffensein des Mannes von seinem weiblichen Seelenbild, der Anima. Es erfolgt eine Interpretation seiner musikalischen und poetischen Symbolik aus Sicht der analytischen Psychologie und eine vergleichende Betrachtung mit der Biografie seines Komponisten Antonio Carlos (»Tom«) Jobim. Die 18-jährige Helô Pinheiro, seine inspirierenden Muse, war eine faszinierende Animafigur, konnte aber seine Sehnsucht nicht erfüllen. Er verstrickte sich in Sucht und Abhängigkeit, so dass er bei der nach Rio de Janeiro ausgewanderten deutschen Psychoanalytikerin Catarina Kemper eine ausgedehnte Psychotherapie machte. Sein kreativer Bezug zum Unbewussten half ihm entscheidend bei der allmählichen Integration seiner Anima und der Bewältigung der für den männlichen Individuationsweg entscheidende Herausforderung, die Bitterkeit, die das »lunare Dunkel der Frau« (Jung) beim Mann auslösen kann, in Weisheit umzuwandeln. »Das Girl von Ipanema« antizipiert diese Dynamik in der Symbolik seiner Originalversion, wenn es zur Personifikation der Weltseele wird. Tom Jobim entfaltete eine tiefenökologisch ausgerichtete Weisheit: »Mein ganzes Werk ist vom Atlantischen Regenwald inspiriert«. Seine Verbundenheit mit der Natur von Rio half ihm in seiner schwierigen Kindheit und mündete in sein Engagement für die Umwelt und indigenen Kulturen. Zusammen mit der brasilianischen Sängerin Isabela Santos, die ich am Klavier begleite, werden »Das Girl von Ipanema« und andere berühmte Kompositionen von Antonio Carlos Jobim vorgetragen. Sie veranschaulichen eindrucksvoll die Polarität von Trauer/Verlassenheit und ekstatischer Verschmelzung mit der Geliebten/Anima und die daraus hervorgehenden Transformationsprozesse. Zu den Personen: Isabela Santos ist in Belo Horizonte, Brasilien geboren und lebt seit 2010 in Berlin. Sie hat einen Bachelor in klassischem Gesang und einen Master in Performance (Thema: Legenden aus dem Amazonas). Seit ihrer Kindheit schreibt sie Erzählungen und komponiert Lieder. Neben Klassik singt sie leidenschaftlich brasilianische Bossa-Nova- und Populär-Musik, aktuell in ihrer Band »Maria Bonita«. Inspiriert durch die Geburt ihrer Tochter 2014 hat sie »Bellas Liederbuch« mit brasilianischen und deutschen Volksliedern eingespielt. |
Ort: Klosterstr. 66 |