Lektüreseminar zum »Roten Buch« von C.G. Jung
25. Oktober 2014 - 11:00 Uhr
Praxis Dr. Veronika Veltkamp, Badensche Str. 54, Berlin
Referent: Dr. Christiane Henke, Dr. Günter Langwieler, Lina Launhardt
Es handelt sich um den elften Termin. Wir lesen die letzten Seiten des Liber Primus, des ersten Buches des Roten Buches. Es werden wieder Textauszüge mitgebracht. Es können auch neue Interessenten hinzukommen, man braucht aber eine gewisse Zeit, um sich in dem doch recht komplexen Text zurechtzufinden. Aber gerade das Lesen in der Gruppe hilft zu einem vertieften Verständnis und eröffnet immer wieder neue Perspektiven, die sich beim Lesen „im stillen Kämmerlein“ eher nicht auftun. Es ist beabsichtigt, bei der folgenden Sitzung am 22. November 2014 eine Zwischenbilanz unserer bisherigen Arbeit mit dem Roten Buch zu ziehen und wollen das auf besondere Weise tun. Mehr wird noch nicht verraten.
Für neu Hinzukommende noch einmal der Ankündigungstext:
„Das Rote Buch zu lesen ist ein Abenteuer ganz eigener Art., denn die Frage, was dieses Buch eigentlich ist, ist nicht so leicht zu beantworten. Ist es ein Traumbuch, eine philosophische Abhandlung, eine Dichtung mit bunten Bildern, eine moderne mythologische Erzählung, ein farbig bebilderter Essay-Roman, eine Dokumentation prophetischer Visionen, eine Offenbarung, eine Privatbibel, ein Gesamtkunstwerk, ein Bericht über ein psychologisches Experiment mit Imaginationen? Die Reihe ließe sich fortsetzen, denn das Rote Buch ist ein Kosmos ganz eigener Art. Jung selbst sah darin später den Urstoff für sein ganzes späteres Werk.
Wir wollen in dem fortlaufenden Seminar das Rote Buch lesen und seinen kulturhistorischen, ideengeschichtlichen und psychologischen Zusammenhang erforschen. So wie das Rote Buch eine dialogische Auseinandersetzung eines imaginierenden Ichs mit seinen Phantasien beinhaltet, ruft es geradezu nach einem Dialog zwischen dem unmittelbaren Text und seinem Leser. Es soll deshalb auch Raum für die persönlichen Gedanken, Gefühle und Bilder der Teilnehmer zum gelesenen Text gegeben werden.“
Dr. jur. Christiane Henke, Studium der Germanistik, Anglistik, Philosophie und Rechtswissenschaften. Lebt als freie Autorin in Berlin. Sie ist freie Mitarbeiterin beim RBB Fernsehen und schreibt als Autorin vor allem für das öffentlich rechtliche Radio. In den letzten Jahren hat sie sich mehrfach in längeren Radiosendungen mit tiefenpsychologischen Themen beschäftigt (Gott im Traum, 2003; Musik und Psyche. Was der grüne Löwe mit Schumanns Kinderszenen zu tun hat, 2005; Die Bibel des Unbewussten. Das rote Buch von C. G. Jung, 2011; Die Wirklichkeit der Seele. Zum 50. Todestag von C. G. Jung, 2011; Die Atombombe denken. Psychologische Aspekte der Kernenergie, 2012; Gezähmte Wölfe und Planetengesang. Über die Psychologie der Tonarten, 2013). 2011 hat sie ihre 1-Std.- Sendung über das rote Buch auf einer Veranstaltung der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin vorgestellt.
Dr. med. Dipl.-Psych. Günter Langwieler, Studium der Psychologie und Humanmedizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse und Psychotherapie, niedergelassen in eigener Praxis, Dozent am C.G. Jung-Institut Berlin, Vorsitzender der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin, zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen zu Jungs Werk (Wotan, Zarathustra-Seminar, Rotes Buch etc.).
Lina Launhardt, Studium der Soziologie, Kunstgeschichte, Allg. und Vergl. Literaturwissenschaften, Modellstudiengang Kulturarbeit, arbeitet als freie Autorin, u.a. Publikation von Katalogtexten, Film- und Ausstellungsprojekten im Bereich der Gegenwartskunst, seit 2006 intensive Beschäftigung mit dem Werk C.G. Jungs, seit 2011 Promotionsprojekt „Im Dialog mit der objektiven Psyche – Das Rote Buch von C.G. Jung und seine Bedeutung für den Archetypenbegriff“ bei Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach, Europa Universität Viadrina, Frankfurt/Oder
Kostenbeitrag 10 / 8 / 5 € (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)