Reihe PSYCHE UND FILM »The Night of the Hunter«
25. Juni 2013 - 20:30 Uhr
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Referent: Donat F. Keusch (Einführung in die Diskussion)
Donat F. Keusch schreibt uns dazu: „Die Nacht des Jägers“ ist einer der ungewöhnlichsten und schönsten Filme der 50er Jahre. Es ist ein Film von Charles Laughton nach dem Drehbuch von James Agee, basierend auf dem Roman von Davis Grubb, eine Produktion von Paul Gregory mit den Stars Robert Mitchum, Shelly Winters und Lillian Gish.
Der böse Mann – hervorragend gespielt von Robert Mitchum – ist zerrissen zwischen zwei starken menschlichen Gefühlen. Dieser attraktive Serienmörder und Prediger hat sich „Love“ und „Hate“ auf die Fingerknöchel tätowieren lassen. Das geisterhafte Auftauchen der ermordeten Witwe als Wasserleiche, deren langes, blondes Haar in der Strömung zu flattern scheint, und die spannende Konfrontation des Predigers mit der resoluten Alten, gehören zu den Höhepunkten der Kinogeschichte: er singt in ihrem Vorgarten biblische Psalmen, in die sie, mit dem Gewehr auf dem Schoß auf dem Schaukelstuhl sitzend, einstimmt.
Ben Harper sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung. Bei einem Banküberfall hat er zwei Angestellte erschossen und 10.000 Dollar erbeutet, die er zu Hause versteckt hat. Sein Zellengenosse Harry Powell versucht vergeblich herauszufinden, wo die Beute ist. Er sitzt eine Strafe wegen eines kleinen Delikts ab. Hinter seinem sympathischen Äußeren verbirgt sich ein gefährlicher Mörder und Psychopath, der als Prediger durch die Lande zieht. Harper wird hingerichtet und Powell aus dem Gefängnis entlassen. Er besucht Harpers Familie, erschleicht sich das Vertrauen der Witwe und heiratet sie. Schon bald muss er aber erkennen, dass nur Harpers Kinder, Pearl und John, das Versteck des Geldes kennen. Für sie beginnt ein Alptraum, aus dem sie sich mit Hilfe der alten und resoluten Rachel selbst befreien. – Eine moderne Hänsel-und-Gretel-Geschichte mit dem Mann in Schwarz als bösem Wolf“
Zur Person:
Donat F. Keusch hat Psychologie, Publizistik und Soziologie in Zürich studiert. Er arbeitet als Verleiher, Produzent und Drehbuchanalytiker. Zu seinen Produktionen diverser Kinofilme gehören u.a. „Les petites fugues“ und „Yol“ (Goldene Palme in Cannes), Oskar-Nominierung für „Das Boot ist voll“. Weltweiter Vertrieb von Fritz Langs „M“, Shaffers „Papillon“ und weiteren 100 Klassikern. Tätigkeit als Projekt-, Drehbuchberater und –schreiber. Dozent an Filmhochschulen. Stiftungs- und Aufsichtsrat der Weiterbildungsinstitution FOCAL. Mein Markenzeichen: Pseudonym oder ungenannt. – Motto: Das Drehbuch ist der Film.